Aus der Gemeinderatssitzung vom 17.11.2015

Stellungnahme zu TOP 1 „Bebauungsplan Golfplatz“

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

der Oftersheimer Golfplatz ist seit Jahrzehnten ein Teil unserer Gemeinde und auch ein Teil unserer neueren Identität. Nach dem Abzug der Amerikaner hat sich die Frage gestellt, ob dieser weiterbetrieben werden solle. Hier gab es von allen Fraktionen des alten und neuen Gemeinderates ein eindeutiges Ja.
Ja, wir wollen den Golfplatz erhalten. Nur WIE wollen wir ihn erhalten. Hier gab es im vergangenen Jahr keine einheitlichen Vorstellungen. Über die unterschiedlichen Standpunkte wurde schon ausführlich berichtet und referiert.

Die hohe bis sehr hohe naturschutzfachliche Bedeutung des Golfplatz-Geländes spiegelt sich in der raumordnerischen Festlegung der Planflächen als „Grünzug“, sowie „Vorranggebiet für Naturschutz und Landschaftspflege“ und der Kategorie „überregional bedeutsamer Landschaftsraum“ wieder.

Viele einzigartige Pflanzen und Tiere wie beispielsweise die Heidelerche, der Ziegenmelker, sowie diverse Wildbienenarten kommen nur an wenigen Stellen in Deutschland vor. Ein Hotspot dieser Biodiversität sind die Oftersheimer Dünen mit dem angrenzenden Golfplatzgelände. Diese Lebensräume müssen vor den Belastungen, die die Golfplatznutzung mit sich bringt, bestmöglich geschützt werden.
Es ist nun Ihnen Herrn Bürgermeister im Rahmen des runden Tisches gelungen den gordischen Knoten zu lösen und mit diesem Entwurf des Bebauungsplans einen Plan vorzulegen, der vermutlich allen Interessen Rechnung trägt und ein Konsens der vielen beteiligten Parteien ist.
Es sind sich wohl alle Beteiligten einig, dass dies ein Leuchtturmprojekt in Sachen Golf und Naturschutz werden kann und soll. Hierfür Herr Bürgermeister haben Sie unsere Unterstützung.

Der neue Entwurf hat viele Verbesserungen im Bereich des Natur- und Landschaftsschutzes:
Ich möchte an dieser Stelle ein paar nennen:

  1. Die möglichen Baufenster A1, A2 (Clubhaus) sowie C (Caddy-Halle) haben sich zu dem ersten Entwurf halbiert.
  2. Das Starterhaus (Baufenster B) wurde vom Waldrand in die Mitte der derzeit bebauten Flächen verrückt.
  3. Der Zufahrtsweg kann so bleiben wie er ist. Die Belastung durch Lärm und Licht durch den vormals geplanten neuen Zufahrtsweg entfällt.
  4. Die Spielbahnen sind festgelegt und können nicht verändert werden.
  5. Es werden auf dem Golfplatz an 6 Stellen Flächen zum Schutz des Biotoptyps: Sand- und Trockenrasen sowie Magerwiesen ausgewiesen und entwickelt.
  6. Es gibt konkrete Maßnahmenpläne zur Umstellung der Mahd auf den Hard Roughs.
  7. In Verbindung mit dem Pflegekonzept und dem PEPL „Oftersheimer Dünen“ werden die bestehenden Flächen wie Golfplatz und Dünen ökologisch aufgewertet.

Diese vielen neuen Maßnahmen ergänzen die bereits im ersten Entwurf vorhanden Maßnahmen. Die nachfolgenden Generationen werden davon profitieren.

Wie bereits erwähnt ist der vorliegende Entwurf ein Kompromiss. Auch wir nehmen zur Kenntnis, dass die Flora und Fauna Kartierung des Golfplatzes bislang nicht vollständig erfolgt ist und dort wo sie gemacht wurde, lückenhaft erscheint. Die Vielzahl der neuen Maßnahmen wiegen aber diesen Mangel auf, so dass wir zufrieden mit dem vorliegenden Entwurf sind.
Die vollständige Kartierung sollte jedoch im Zuge des festgelegten 5jährigen Monitorings nachgeholt werden.

Wir danken daher allen Beteiligten am runden Tisch, hier vor allem dem Bürgermeister, dem Bauamt, dem NABU, dem ForstBW, sowie dem Betreiber Gutperle, der auch hier seinen Beitrag zu dem Gelingen dieses Konsenses eingebracht hat.

Unser besonderer Dank an dieser Stelle gilt Herrn Dr. Baumann vom NABU für die unermüdliche und konstruktive Zusammenarbeit.

Die Fraktion von Bündnis 90/ Die Grünen stimmt den Beschlussvorschlägen a,b und c zur Offenlage zu.

 TOP 2 + 3 sind entfallen

Stellungnahme zu TOP 4 „Fortbestand der pauschalen Mittagstischgebühr an der Theodor-Heuss Ganztagsschule ab dem Schuljahr 2015/2016“

 

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

Mensa- und Schulessen für Kinder und Jugendliche müssen allen schmecken, muss gesund sein, muss möglichst von glücklichen Kühen und Schweinen kommen, sollte BIO sein und vor allem darf nicht teuer sein. Geht das nein. Die industrielle Nahrungsmittelproduktion unterscheidet sich heutzutage nicht mehr großartig von der Produktion eines schwedischen Möbelregals.

Gutes und gesundes Essen kostet Geld. Mit dem Umstieg auf den Caterer KidsMeal ist das Essen qualitativ besser geworden und kostet dementsprechend mehr. Für unter 4 Euro bekommen die Kinder eine ausgewogene, qualitativ gute und warme Mahlzeit mit einem Getränk. Mehr kann man für den Preis nicht erwarten.

Wir GRÜNEN begrüßen den längst fälligen Wechsel des Caterers, sowie die Beibehaltung der monatlichen Pauschale für die Theodor-Heuss-Ganztagsschule und stimmen der Vorlage zu.