Stellungnahme zur Ortskernsanierung

Gemeinderatssitzung am 14.12.2021

Unsere Ortsmitte ist schön und liebenswert – aber sie hat durch ihr Alter auch einen erheblichen Sanierungsbedarf. Das wurde von den Eigentümer*innen und von der Stadtentwicklungsgesellschaft (STEG) bestätigt. Es ist darum richtig und wichtig, diese Probleme anzupacken. Wir Grüne begrüßen das Sanierungsprogramm darum sehr. Die Voruntersuchungen haben zahlreiche Erkenntnisse zum Sanierungsbedarf ergeben. Wir möchten hier kurz auf einige davon eingehen, die uns besonders wichtig sind:

Ein großes Ärgernis sind bauliche Engstellen und das Gehwegparken, das z.B für Rollsstuhlfahrer*innen, Menschen mit Rollator und Kinder zu großen Problemen führt. Klar müssen Autos irgendwo geparkt werden. Aber es hilft nicht, wie der Bürgermeister vorschlägt, das Gehwegparken bis zu einer Restgehwegbreite von 1 Meter zu dulden. Es muss ein Parkraumkonzept her, das schon viel zu lange auf sich warten lässt. Für uns Grüne ist es keine Frage, dass der öffentliche Raum auch für die Menschen ohne Auto da ist und darum funktional, barrierefrei und ansprechend gestaltet sein muss und freuen uns, dass dieses Thema durch die Untersuchung der STEG wieder auf die Agenda gesetzt wurde.

Auch besteht großer Bedarf an bezahlbarem seniorengerechtem und barrierefreiem Wohnraum. Der demographische Wandel ist auch bei uns spürbar. Das bedeutet, dass wir zusätzliche Wohnangebote für Senior*innen schaffen müssen, die deren unterschiedlichen Bedarfen gerecht werden. Auch die Herstellung altersgerechter Wohnungen für ältere Menschen ist wichtig, damit diese selbstbestimmt in ihrer eigenen Wohnung alt werden können.

Der Erhalt der Ortsmitte in ihrer „historischen“ Erscheinungsform ist ebenfalls wichtig. Eine Gestaltungssatzung wurde darum schon lange von den Grünen gefordert, um das Ortsbild trotz Neubauten dauerhaft zu erhalten.

Ein weiterer Punkt ist der von der STEG bescheinigte Leerstand in der Ortsmitte. Unser Antrag, den Leerstand durch Unterstützung der Gemeinde zu reduzieren, stieß damals auf große Ablehnung im Rat. Jetzt ist das Thema wieder auf der Tagesordnung. Wir wünschen uns, dass von der Gemeinde nicht nur in baulicher Hinsicht, sondern darüber hinaus überlegt wird, wie Leerstand in Oftersheim reduziert werden kann. Denn die Nutzung bereits vorhandenen Wohnraums ist die ökologischste und wirtschaftlichste Lösung gegen Wohnungsknappheit.

Versiegelte Flächen wirken sich nachteilig auf die Aufenthaltsqualität aus und sind schlecht bei häufiger auftretender großer Hitze und Starkregen. Wir hatten bereits Anträge gestellt, von der Entsiegelung und Verschattung bis hin zu Trinkwasserspendern im öffentlichen Raum. Sie wurden alle abgelehnt. – Hoffen wir, dass die Ortsmitte nun durch Entsiegelung und Schaffung weiterer Grünflächen besser auf den Klimawandel vorbereitet wird. Zum Klimaschutz gehört auch der schonende Umgang mit Ressourcen. Darum ist es gut, dass auch das energetische Sanieren gefördert wird. Klimaschutz beginnt vor Ort. Darum ist die Nutzung regenerativer Energien wie PV-Anlagen ein weiteres wichtiges Thema.

Vor uns liegt ein großes Projekt. Mit der Aufnahme in das Gemeindesanierungsprogramms des Landes, haben wir dir große Chance, die Ortsmitte unter ökologischen, ästhetischen und sozialen Gesichtspunkten voranzubringen. Wir Grüne begrüßen dies sehr und hoffen auf eine gute Zusammenarbeit zwischen Bürger*innen, Verwaltung und Politik – Wir hoffen auf gute Ideen und ein erfolgreiches Update für unseren Ort.

Patrick Alberti