
Dünen-Exkursion mit Dr. Andre Baumann MdL stieß auf großes Interesse
„Herzlich willkommen zu unserer Dünen-Exkursion“, begrüßte Vanessa Seidel, Sprecher*in der Oftersheimer Grünen, die knapp 50 Teilnehmenden am Hundesportverein. Die Wanderung durch die Dünen mit dem Landtagsabgeordneten Dr. Andre Baumann hat Tradition und lockt immer mehr Bürger*innen in die Oftersheimer Wildnis. Auch Dr. Jost Armbruster vom Regierungspräsidium Karlsruhe war diesmal mit dabei. Armbruster ist vonseiten des Landes für die Pflege der Dünen zuständig.
Andre Baumann ist ausgewiesener Kenner der Oftersheimer Dünen. Er war der erste Naturschutzwart dieses Kleinods und hat sich intensiv mit deren Natur beschäftigt. „Als ich hier in meiner Studienzeit Vögel und Heuschrecken kartiert habe, hatte ich das Gefühl, dass ich jeden Baum und jedes Tier persönlich kenne“, so Baumann. Er setzte sich als Vorsitzender des NABU Schwetzingen und Umgebung, später als NABU-Landesvorsitzender ein. Und tut das bis heute als Abgeordneter und Staatssekretär.
In den Dünen wird Naturschutz erfolgreich umgesetzt – auch als Ausgleichsmaßnahme für den Golfplatz. Der wurde nach jahrzehntelanger Nutzung durch die amerikanischen Streitkräfte der Gemeinde und dem Land zurückgegeben. „Der Golfplatz in Oftersheim war wohl die ungewöhnlichste militärische Konversionsfläche des Landes“, so Baumann. Und nach dessen Rückgabe war etwas vorhanden, was es nicht geben sollte: Ein Golfplatz mitten im Naturschutzgebiet.
Heute sind die Oftersheimer Dünen ein kombiniertes Natur- und Landschaftsschutzgebiet, das in den vergangenen Jahren am Golfplatz, Feldherrenhügel, Friedenshöhe und Dreieichenbuckel deutlich aufgewertet wurde. „Hier entstehen lichte, parkartige Flächen, auf denen seltene Pflanzen, wie die Sandstrohblume und die Sandsilberscharte bestens gedeihen“, erklärte Baumann. Der Sand wird durch die Sonne 60 Grad heiß, manchmal noch heißer. „Ameisenlöwen, Kreiselwespen oder Sandlaufkäfer sind echte Spezialisten, die sich an die Extreme angepasst haben“, so Baumann.
Damit der Mikrokosmos im Sandrasen funktioniert, braucht es auch große Tiere: Schafe, Ziegen und Rinder, weiden hier. Durch ihre Arbeit wird die Fläche parkartig licht gehalten, um das Ideal der bäuerlichen Waldweide, wie sie bis vor rund 150 Jahren bestand, zu erreichen. Früher grasten hier die Schaf-, Rinder- und Ziegenherden, auch der Schweinehirt trieb seine Tiere in den Wald.
Schon die Kleinen lernen im Dünenkassenzimmer alles über „ihre Dünen“. „Unsere Schüler sind zu jeder Jahreszeit hier“, berichtete eine Lehrerin der Theodor-Heuss-Schule. Dieses Wissen soll bei allen Menschen ankommen, findet Vanessa Seidel. „Uns Grünen ist es wichtig, alle über unsere Dünen zu informieren. Nur gemeinsam können wir diesen einzigartigen Lebensraum vor unserer Haustür bewahren“.
So sehr die Tiere und Pflanzen an große Hitze gewöhnt sind, spüren sie auch die Auswirkungen des Klimawandels, erklärt Jost Armbruster. Die Temperaturanstiege machen auch den angepassten Dünenwäldern zu schaffen. Und es gibt ein weiteres Problem. „Allein durch die Luft hat der Boden ein Stickstoffniveau, das dem vollen Düngeniveau der 50er Jahre entspricht“, das ist schlecht für die kargen Böden. „Für den Erhalt und die Weiterentwicklung der Dünen müssen gemeinsam Antworten gefunden werden. Wir Grüne werden uns mit aller Kraft einbringen“, so Patrick Alberti. Dabei können sie auf die Unterstützung von Andre Baumann setzen.
Patrick Alberti